Nach 4:10-Niederlage in Hannover: „Mit der kleinsten Kapelle das Beste rausgeholt.“

Das Judo-Team Holten fährt die erste Niederlage der Saison ein: Hannover besiegt vor heimischem Publikum die Bundesligamannschaft des JTH mit 10:4. Dennoch gab es am Ende großes Lob von Trainer Ralf Najdowski: „Wir haben mit der kleinsten Kapelle Großartiges geleistet und das Beste rausgeholt“.

Das Judo-Team Holten fährt die erste Niederlage der Saison ein: Hannover besiegt vor heimischem Publikum die Bundesligamannschaft des JTH mit 10:4. Dennoch gab es am Ende großes Lob von Trainer Ralf Najdowski: „Wir haben mit der kleinsten Kapelle Großartiges geleistet und das Beste rausgeholt“. Am dritten Kampftag mussten die Holtener ohne die Niederländer Janson und Jason Wong sowie Basile La Fontaine und weitere Leistungsträger auskommen, da alle anderweitige Verpflichtungen wahrnehmen mussten.

Bis in die Haarspitzen motivierte Hannoveraner Hünen

Mit der mindestens erforderlichen Anzahl an Kämpfern ging es also am Samstag von Oberhausen nach Hannover, wo die Hannovers Hünen mit ihrem besten Kader auf die Holtener warteten. Motiviert bis in die Haarspitzen, von Anfang an sportlich-aggressiv und vor großartiger Kulisse im Sportpark von Hannover 78 direkt an der Leine ließen die Erstliga-Absteiger der Saison 2022 keinen Zweifel aufkommen, wohin ihre Reise gehen soll: in die erste Liga.

Mit Davyd Hakhokidze wartete dann auch gleich der Siebte der DM in der U21 auf Holtens Christian Beckmann. Doch der Holtener Routinier kämpfte davon unbeeindruckt, holte zunächst einen Waza-ari-Rückstand auf und dann am Boden mit Haltegriff den ersten Punkt des Tages. Es folgten jedoch vier verlorene Kämpfe in Folge: -60kg, -66kg, -100kg, -90kg und -73kg.

Finn ackert sich in den Golden Score, Stephan punktet -81kg

Finn Bittscheidt (-66kg) ackerte sich bis in den Golden Score, wo er nach dem dritten Strafpunkt (Shido) verlor; Christian Struck (-100kg) traf mit Domenik Schönefeldt auf den Silbermedaillengewinner der U23 Europameisterschaft, der geduldig auf seine Chance wartete, eher auch er für Hannover einen weiteren Ippon-Sieg herausholte. Robin Ellerbrock (-90kg) ärgerte sich, nach einem Ansatz gegen seinen Gegner kurz so in Rückenlage geraten zu sein, dass Amir Bekbuzarov die Gelegenheit zum Sieg bekam. Denny Koppers (-73kg) bekam es mit dem Drittplatzierten des European Cup U18 (2022) Louis Hüpenbecker mit einem äußerst flinken und agil agierenden Kämpfer zu tun, dem er sich geschlagen geben musste. Den letzten Punkt der Hinrunde sicherte dem JTH Stephan Sommer (-81kg).

Arbeitsame Rückrunde

Auch in der Rückrunde waren es Holtens starke Männer, die die zwei weiteren Punkte zum 4:10-Endstand brachten: Marcel Lauer (+100kg für Beckmann) warf Hannovers Hakhokidze in buchstäblich letzter Sekunde Waza-ari, während Robin Ellerbrock es – jetzt gegen Luke Arzenton – genau andersherum machte und quasi sofort (15 Sekunden misst die offizielle Zeit) Ippon warf.

Die Kämpfe zuvor von Bittscheidt und Struck ähnelten der Hinrunde, wobei Bittscheidt noch einmal ein Schüppchen an Aktivität und Ansatz drauflegte, gegen Lucas Gerlach, der bereits in der 1. Liga für Spremberg kämpfte und beim Debüt für Hannover unbedingt gewinnen wollte, jedoch im Haltegriff verlor.

Moral und Kampfgeist bewiesen

Stark auch die Einsätze fürs Team von Thilo Titze (-60kg), der nur für diesen Kampftag aus der Schweiz angereist war, wo er seit dem Jahreswechsel seinen Lebensmittelpunkt hat, von Denny Koppers, der sich in der Rückrunde eine Gewichtsklasse -81kg heraufsetzen ließ und gegen Matti Göbel, den Fünften der DEM U21, antrat, sodass Sebastian Menz -73kg kämpfen konnte, der gegen Christian Gnegel, Bronzemedaillengewinner der Deutschen Hochschulsportmeisterschaft 2022, einen starken Kampf ablieferte, der erst kurz vor Ende der regulären Kampfzeit mit einem zweiten Waza-ari verloren ging.

„Mit der kleinsten Kapelle Großes gezeigt und das Beste rausgeholt“

„Was uns die vergangene und auch diese Saison ausgezeichnet hat, nämlich die Breite des Kaders, hat uns an diesem Kampftag komplett gefehlt, aber was das Team dafür an Moral, Einsatz und Kampfgeist gezeigt hat, war große Klasse und Finns Kämpfe standen Spitz auf Knopf. Wir haben mit der kleinsten Kapelle Großes gezeigt und das Beste rausgeholt“, blicken die Holtener mit ihrem Trainer Ralf Najdowski durchaus optimistisch auf den kommenden Auswärts-Kampftag gegen Bonn am 1. Juni.