Das Judo-Team Holten beendet seine dritte Bundesliga-Saison mit einem 11:3-Sieg gegen Gelsenkirchen als Zweitligameister und Aufstiegsberechtigter für die erste Liga.
Es ist 15.12 Uhr am Samstagnachmittag, da steht die Günther-Stolz-Halle am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium Kopf. Nach nur knapp einer Stunde Kampfzeit hat die erste Mannschaft des Judo-Team Holten Koriouchi Gelsenkirchen mit 11:3 geschlagen und feiert die Zweitliga-Meisterschaft. Und den Aufstieg?
Dezimierte und derangierte Gelsenkirchener ohne viel Gegenwehr
„Wir halten uns alle Optionen offen, heute feiern wir erstmal“, lässt sich Chef-Coach und JTH-Vorsitzender Ralf Najdowski nicht in die Karten gucken. In der Tat dürfte das Judo-Team mit dem ersten Platz in der 2. Judo-Bundesliga in seiner insgesamt erst dritten Bundesliga-Saison ein Stück Oberhausener Sportgeschichte geschrieben haben. Ein derartiges Finale war zu Beginn keinesfalls abzusehen – das gilt für den Saisonverlauf wie auch für den Wettkampftag, denn die Holtener hatten mit deutlich mehr Gegenwehr der Gelsenkirchener gerechnet. Doch sie trafen auf dezimierte und derangierte Gegner: „Das war nicht die Mannschaft der Saison. Den Gelsenkirchenern fehlten drei ihrer holländischen Kämpfer, die an diesem Wochenende international in Portugal am Start sind. Wären die heute da gewesen, wäre es wahrscheinlich knapper ausgegangen, im Bereich 7:7, 7:6 oder vielleicht auch ein 9:5“, so der Coach, dem die Freude über das Erreichte dennoch deutlich ins Gesicht geschrieben stand.
Die „blaue Wand“ steht
Die Holtener Fans unterstützen gewohnt vielzählig und lautstark ihr Team. Gelsenkirchen steht eine „blaue Wand“ gegenüber.
7:0 ging die Hinrunde mit einer rekordverdächtigen Netto-Kampfzeit von knapp unter fünf Minuten an das Judo-Team Holten; die Kämpfe von Janson und Jason Wong -60 kg bzw. -66 kg sowie von Justin Kappes -81 kg, Lars Gajda -90 kg und Dries Ponnet -73 kg gingen allesamt blitzsauber mit Ippon an das JTH; Christian Beckmann ( -100 kg) und Marcel Lauer ( +100 kg) erzielten ihre Ippon-Wertung, nachdem die Gegner zwar angetreten, aber vor Kampfbeginn per Handzeichen Aufgabe signalisiert hatten. So entgingen die Gelsenkirchener einer Strafe aufgrund von unbesetzten Gewichtsklassen. In der Rückrunde baute zunächst Michael Grieß -100 kg nach Haltegriff den Holtener Vorsprung auf 8:0 aus, doch dann zeigten die Gäste mehr Widerstand. In den Partien -60 kg (Florian Hück für Janson Wong) und -66 kg (noch einmal Jason Wong) setzten sich die Routiniers aus Gelsenkirchen durch. Auch Justin Kappes traf auf deutlich mehr Gegenwehr, behielt aber auch nach einem Waza-ari-Rückstand den Überblick und vollendete selbst mit einem tiefen Seoi-nage: Ippon. Robin Ellerbrock, -90 kg für Gajda gekommen, blieb leider glücklos, während Beckmann jetzt +100 kg hochgestuft kampflos gewann. Den letzten Punkt des Tages zum 11:3-Endstand für Holten holte Sebastian Menz -73 kg mit Tani-otoshi.