Tabellenführung nach erstem Wettkampftag
Das Judo-Team Holten ist spitze und übernimmt nach dem ersten Wettkampftag der neuen Bundesligasaison die Tabellenführung.
Das Judo-Team Holten ist spitze und übernimmt nach dem ersten Wettkampftag der neuen Bundesligasaison die Tabellenführung.
Der erste Kampftag der zweiten Judo-Bundesliga endete für das Judo-Team Holten vor heimischem Publikum mit einem 9:5-Sieg gegen Erst-Liga-Absteiger Judo-Team Hannover. Zur Pause lagen die Gastgeber 6:1 in Führung. Im Rückkampf kamen die Bundesliga-Routiniers aus Niedersachsen noch einmal bis zum 9:5-Endstand heran. Dennoch sammelten die Holtener gleich zu Saisonbeginn wichtige Punkte und führen aktuell die Tabelle an.
Premiere mit Golden Score
Wann immer die Holtener Männer die Matten in der Günther-Stolz-Halle am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium betreten, sie können sich der zahlreichen und lautstarken Unterstützung der Judo-Fans sicher sein. So hätte vor vollem Haus eigentlich auch ein weniger nervenaufreibender Auftakt gereicht, die Stimmung war bereits großartig, doch Neuzugang Alexander Heidrich ( -90kg) vom PSV Duisburg machte es gleich bei seiner Premiere auf Holtener Boden spannend: Zeitgleich mit dem regulären Kampfende brachte ihn sein Hannoveraner Gegner zu Fall, nach Schiedsrichterkorrektur wurde der Wurf aber nicht mehr gewertet und so ging es in den Golden Score. Heidrich behielt die Nerven und schließlich die Oberhand: Mit einem Ushi-mata holte er den ersten Punkt für Holten. „Alex ist eine echte Bereicherung für uns in dieser Gewichtsklasse und gibt uns mehr Möglichkeiten des Wechselns“, so Holtens Coach Ralf Najdowkski.
Holtens beste erste Bundesliga-Halbzeit
Max Welten ( + 100kg) stand dem in nichts nach und lieferte sich mit Domenik Schönefeldt, immerhin in der Gewichtsklasse -100 kg U23-Vize-Europameister, einen spannenden Fight. 15 Sekunden vor Schluss entschied Welten diesen mit Ippon für sich. „Das war Max‘ bester Kampf“, begeisterte sich Najdowski anschließend. Janson Wong ( -60kg) blieb kampflos Sieger. Bis 66 kg trat Finn Bittscheidt an und bewies wieder einmal seine imposante Bodenstärke: „Finn arbeitet und arbeitet und arbeitet. Am Boden ist der nicht kleinzukriegen.“ Auch Denny Koppers ( -73kg) sicherte dem Judo-Team Holten souverän nach kaum mehr als 30 Sekunden Kampfzeit einen weiteren Punkt, ebenso wie Christian Beckmann ( -100kg), wenngleich aufgrund einer kuriosen Disqualifikation seines Gegners, dessen Judogi ganz offensichtlich zu kurz war. Warum die Hannoveraner Hünen – so der Name der Bundesligamannschaft – gerade diesen Kämpfer auf die Matte schickten, bleibt ihr Geheimnis, der Wettkampfausschluss war im wahrsten Sinn des Wortes absehbar. Auch wenn Stephan Sommer ( -81kg) schließlich seinen Punkt abgeben musste, „war das die beste erste Halbzeit, die ich von dieser Mannschaft in der Bundesliga gesehen habe“, gab es ein großes Lob vom Trainer.
Abgeklärte Hannoveraner kommen in der Rückrunde zurück
Mit „dem Kopf vielleicht zu weit in der Euphorie“, ging es in die Rückrunde und hier bewies Hannover, dass es nicht umsonst die vergangenen Jahre sehr erfolgreich erste Liga gekämpft hat. Zu Beginn möglicherweise überrascht von der Heimstärke Holtens waren die Niedersachsen abgeklärt genug, sich davon nicht beeindrucken zu lassen. Die erste Rückrundenpartie -90kg ging bereits nach drei Sekunden an Hannover. Auch in den Gewichtsklassen + 100 kg, erneut -81 kg und -100 kg konnte das Judo-Team Hannover nun gewinnen, wenn auch nicht mehr so deutlich: Welten unterlag erst 19 Sekunden vor Schluss nach einem Hebel, Stephan Sommer hatte es durchaus in der Hand zu gewinnen, vergab seine Partie aber taktisch, und Christian Beckmann schlängelte sich erstaunlich agil aus einem Haltegriff, bevor er sich doch noch geschlagen geben musste. Dafür holten Thilo Titze ( -60 kg) kampflos, Denny Koppers ( -73 kg) genauso ungefährdet und überlegen wie im Hinkampf sowie der nun heraufgestufte Janson Wong – 66kg trotz acht Kilo Unterschied zu seinem Kontrahenten geradezu aufreizend lässig noch einmal drei wichtige Punkte für das Judo-Team Holten. „Das Team hat einen enormen Sprung nach oben gemacht und wir haben uns an wichtigen Stellen mit unseren Neuzugängen verstärkt. Wir dürfen nicht arrogant werden, aber ich bin überzeugt, dass wir auch noch am Saisonende gut dastehen werden“, resümierte Holtens Chef-Coach Najdowski.
Wichtige Punkte für die nächsten Kampftage
Die jetzt eingefahrenen Punkte und die Tabellenführung sind auf jeden Fall ein wichtiges Polster für die Holtener, denn mit Anthony Zingg geht für Leverkusen am 29. April ein Nationalkaderathlet und Grand-Slam-Medaillengewinner an den Start. In den Reihen von Gelsenkirchen (Begegnung am 26. August) kämpfen mit Christian Hellinger, ehemaliger Teilnehmer der Europameisterschaften Junioren, und Axel Limberg, Deutscher Meister der Ü30, zwei sehr erfahrene Kämpfer und für Mönchengladbach (Kampftag am 3. Juni) treten in der neuen Saison gleich fünf Athleten des IJF-Refugee-Teams an.