Mit einer 6:8-Niederlage gegen den Liga-Favoriten Bayer 04 Leverkusen fährt das Judo-Team Holten die erste Niederlage der Bundesliga-Saison ein. Sowohl in Hin- und Rückrunde stand das JTH permanent unter Druck und musste einem Rückstand hinterherlaufen. Dennoch müssen die Holtener die Köpfe nicht hängen lassen. Das Ergebnis gegen die nationale Spitze des deutschen Judo ist mehr als respektabel.
Ein Wirbelwind von knapp 1,60 m auf der Matte
Für Furore auf der Matte sorgte gleich zu Beginn Janson Wong -60 kg gegen Leverkusens Khaled Ahmad. Nachdem in der regulären Kampfzeit keiner der Kämpfer eine Wertung erzielen konnte, musste die Entscheidung im Golden Score fallen. Das gelang Wong nach 51 Sekunden. Danach geriet das Judo-Team Holten im Duell Denny Koppers gegen Vincent Wieneke -71 kg in den Rückstand. Auch Finn Bittscheidt -66 kg gegen den Zweitplatzierten der International Antwerp Open, Moubarak Boulaich, Stephan Sommer -81 kg gegen Anthony Zingg sowie Paul Schade -90 kg gegen Gabriel Berg verloren ihre Partien. Zwei weitere Punkte für das JTH zum Pausenstand von 3:4 für Leverkusen holten Christian Beckmann -100 kg kampflos und Max Welten +100 kg gegen Jan-Luca Schatten, der die Partie verletzungsbedingt aufgeben musste.
Ein bärenstarker Max Welten bezwingt Leverkusen
Der Rückkampf war nahezu eine Wiederholung der Hinrunde. Wong gewann gegen Ahmad erneut im Golden Score, Koppers verlor, nun gegen Kai Lippmann, allerdings aus Holtener Sicht umstritten: Aus einem Wurf Lippmanns drehte sich Koppers heraus, ohne auf dem Rücken zum Liegen zu kommen. Der Kampfrichter sah dies jedoch anders und entschied auf Ippon und damit Sieg für die Leverkusener. In der Folge holte Beckmann den Punkt für das JTH erneut kampflos, Tim Gerpheide verlor achtbar gegen Zingg, ebenso wie Bittscheidt noch einmal gegen Moubarak Boulaich und Michael Grieß für Paul Schade gegen Berg. Den letzten Sieg des Tages schaffte wie im Hinkampf Max Welten, nun gegen Marc Welten. Wendiger, ideenreicher und bei besserer Kondition als sein Kontrahent dominierte Welten den Kampf zu jederzeit. Folgerichtig gewann er diese Partie fünf Sekunden vor Ende der Kampfzeit durch Hansokumake, Disqualifikation, für Schatten aufgrund von Passivität.
Am 18. Juni gegen Mönchengladbach
Am Ende steht ein 6:8, das „gefühlt ein 7:7 ist“: „Wir haben uns gegen die nationale Spitze des deutschen Judo sehr gut verkauft. Im Zweifelsfall müssen wir gegen die Großen der Bundesliga zweimal werfen, um den Punkt zu kriegen. Doch sich über einzelne Kampfrichterentscheidungen lange aufzuregen, bringt nichts“, blickt Coach Najdowski bereits auf den nächsten Kampftag am 18. Juni gegen Mönchengladbach. Auch dies wird kein leichter Gegner sein.