2. Kampftag, 2. Sieg – JTH schlägt Braunschweig 8:6

Mit einem sensationellen 8:6-Sieg kehrt das Judo-Team Holten vom 2. Wettkampftag der Bundesliga aus Braunschweig zurück und rangiert damit aktuell auf dem zweiten Tabellenplatz hinter Leverkusen.

Nachdem die Holtener Männer einen starken 9:5-Auftakt-Sieg gegen Nienhagen auf die Matte gelegt hatten, wartete mit Braunschweig eine etablierte Bundesliga-Mannschaft mit Kämpfern aus der tschechischen Nationalmannschaft sowie weiteren international erfahrenen Judoka auf das JTH.

Keine Angst vor großen Namen

Als Erstes ging Stephan Sommer -81 kg für die Holtener auf die Matte und traf mit Fares Badawi gleich auf einen WM-Teilnehmer von 2019. Unbeeindruckt davon und selbstbewusst zog Sommer jedoch seinen Kampf durch und begegnete dem 2015 aus Syrien nach Deutschland geflüchteten Badawi zu jeder Sekunde auf Augenhöhe, und nicht nur das: Die Trainingsdisziplin der vergangenen Monate zahlte sich aus. Nach zwei Minuten Kampfzeit entschied Sommer die Partie mit einem Wurf zu Ippon für sich und holte damit den ersten Punkt für das Judo-Team Holten. Auch Christian Beckmann bekam es -100 kg mit keinem Unbekannten zu tun: Sein Braunschweiger Kontrahent Tomas Knapek startet für die tschechische Nationalmannschaft, doch an diesem Tag erwies sich Beckmann als der Bessere. Mit Konzentration auf die eigenen Stärken gewann er diesen Fight ebenfalls Ippon nach zwei Minuten. Janson Wong machte seinen Kampf -60 kg anschließend gleich nach nur 41 Sekunden klar. Ganz knapp nur, nämlich buchstäblich in letzter Sekunde, musste Finn Bittscheidt -66 kg mit zwei Waza-ari seine Partie abgeben; auch Lars Gajda -90 kg fand an diesem Tag mit seiner Technik keinen Weg, sich gegen seinen Kontrahenten durchzusetzen und verlor nach anschließend im Haltegriff, ebenso wie Valentino Massanga +100 kg.

Kleines Finale zur Halbzeit

Bei einem Stand von 3:3 kam es damit schon zur letzten Partie der Hinrunde -73 kg zu einem ersten kleinen Finale. Das bestritt Denny Koppers für das JTH. In seinem vermutlich längsten Kampf, den er für das JTH jemals absolviert hat, ging er nach gut sieben Minuten harten und kräftezehrenden Kampfes im Golden Score mit drei Shido gegen einen technisch gleich starken Kontrahenten als Verlierer aus der Partie hervor. Das Resultat zur Pause: 3:4 aus Holtener Sicht.

Der Holten-Faktor: Immer ein Mann mehr auf der Matte

„Da geht heute noch was“, waren sich dennoch die mitgereisten Holtener Fans sicher. Doch auch die Braunschweiger hatten sich noch etwas vorgenommen. So gingen gleich die ersten beiden Partien (Sommer -81 kg und Paul Schade -90 kg für Lars Gajda) verloren. Als Beckmann erneut -100 kg antrat, musste er liefern, sollte Holten nicht doch als Verlierer aus diesem Wettkampftag hervorgehen. Und er lieferte: Er bezwang den Tschechen ein weiteres Mal, spannungsfördernd im Golden Score, aber der Bann war gebrochen. Von jetzt an ging es Schlag auf Schlag. Lautstark unterstützt holten Bittscheidt, bissig und nur das eine Ziel im Blick, Wong, flink, sowie Max Welten +100 kg „dreckig, aber clever und effektiv“ drei Siege in Folge für das JTH, womit es vor der letzten Begegnung bereits 7:6 für das JTH stand. Mit den Holtener Fans als „8. Mann“ auf der Matte gelang es Koppers im letzten Kampf des Tages, die Sensation mit einem tiefen Seio-nage perfekt zu machen. Nach kaum zwei Minuten Kampfzeit verlassen er und das Judo-Team Holten als Sieger zum 8:6 Endstand die Braunschweiger Tatami.

Spannung vor dem nächsten Heimkampf gegen Tabellenführer Leverkusen

„Heute haben wir große mentale Stärke bewiesen. Wie Christian uns bei einem 3:6-Rückstand im Golden Score zurückgeholt hat, war kämpferisch sensationell. Finn und Denny haben uns vorbildlich gezeigt, wie man die Pause zur Analyse des Gegners nutzt, um dann im Rückkampf entsprechend erfolgreich zu agieren. Genauso müssen wir weitermachen!“ bringt JTH-Coach Ralf Najdowski den Kampftag auf den Punkt. Schon am kommenden Samstag müssen die Holtener erneut auf die Matte und sich beweisen. Das JTH erwartet dann vor heimischem Publikum keinen geringeren als die ebenfalls mit Nationalathleten und großen Namen gespickte Mannschaft des Tabellenführenden aus Leverkusen.