Vor heimischem Publikum fuhr das Judo-Team Holten einen überzeugenden 9:5-Sieg gegen den SV Nienhagen aus Niedersachsen ein. In allen 14 Kämpfen zeigten sich die Holtener von ihrer besten Seite: angriffslustig, motiviert und sehr konzentriert. Doch auch die Gäste wollten ein Wörtchen mitreden.
Während Denny Koppers (-73 kg) gleich in der ersten Begegnung des Tages wie so oft kurzen Prozess mit seinem Gegner machte und nach nur zwölf Sekunden Kampfzeit mit einem tiefen Seoi-nage Ippon gewann, nutzten im Anschluss Finn Bittscheidt (-66 kg) und Neuzugang Max Welten (+100 kg) fast die gesamte Kampfzeit von vier Minuten, um ebenfalls Ippon zu siegen bzw. eine stark verteidigte Waza-ari-Führung nach Hause zu bringen. Heiß umkämpft waren auch die Partien -81 kg und -90 kg, in denen Stephan Sommer und Lars Gajda für das JTH auf die Matte gingen. Trotz eines frühen Waza-ari-Vorsprungs von Gajda und trotz unermüdlichen Einsatzes von Sommer konnte hier Nienhagen seine ersten beiden Punkte verbuchen. Die komfortable 3:0-Führung war somit auf 3:2 geschmolzen. Nun waren Nerven gefragt. Sowohl Christian Beckmann (-100 kg) als auch Janson Wong (-60 kg) lieferten sich mitreißende Kämpfe. Beckmann machte nach knapp drei Minuten Kampfzeit den Sack mit Ippon zu, Wong ließ nach einer hart erarbeiteten Waza-ari-Führung bei nur noch einer Minute Kampfzeit nicht locker und wurde schließlich 44 Sekunden vor Schluss mit einer zweiten Waza-ari-Wertung mit dem Sieg belohnt: 5:2 zur Halbzeit für das JTH.
Spannend bis zur letzten Sekunde
Der Trend zum hart errungenen, aber verdienten Sieg setzte sich nach der Pause in der Rückrunde fort. Zwar ließen die Holtener nie Zweifel daran aufkommen, dass sie an diesem Tag die Oberhand behalten wollten und konnten, doch Nienhagen hielt entschlossen dagegen. Erneut gewann Koppers die Auftaktbegegnung, sein Gegner trotzte ihm dieses Mal aber immerhin zwei Minuten Kampfzeit ab. Mit zwei Waza-ari verließ Koppers die Matte. Bittscheidt spannte die Holtener Fans besonders auf die Folter und ging in den Golden Score, den er bis in die Zehenspitzen motiviert und konzentriert nach 36 Sekunden Ippon gewann. „Das war ein richtig starker Kampf von Finn“, kommentierte JTH-Coach Ralf Najdowksi anschließend. Beckmann tat es seinem Teamkameraden gleich und holte seinen entscheidenden Punkt nach 45 Sekunden in der Verlängerung. Zuvor hatte er sich bereits eine Waza-ari-Führung erarbeitet, jedoch konnte sein Kontrahent ausgleichen. Auch Gajda machte es spannend und verwandelte seine Waza-ari-Führung erst sechs Sekunden vor Ende der regulären Kampfzeit zum Sieg. Davor hatten der +100 kg für Welten eingesetzte Valentino Massanga und der für Sommer -81 kg kommende Dirk Mühmer in zwei ebenfalls auf Augenhöhe stattfindenden Partien das Nachsehen gehabt. In der letzten Begegnung des Tages wirbelten die Leichtgewichte -60 kg wie zwei Irrwische über die Tatami, zunächst mit Vorteil für den Neu-Holtener Wong. Eine starke Aktion seines Nienhagener Kontrahenten werteten die Kampfrichter nach intensiver Beratung aber schließlich mit Ippon. Damit ging dieser Kampf für Holten verloren, doch am Gesamtsieg für das JTH änderte dies nichts mehr.
Am 14. Mai geht es nach Braunschweig
Aktuell rangiert das Judo-Team Holten damit auf dem zweiten Tabellenplatz. Entsprechend zufrieden war Coach Ralf Najdowski, fordert im Hinblick auf die noch anstehenden Kampftage gegen versierte Liga-Mannschaften aber auch, nicht nachlässig zu werden: „Das heute gezeigte Niveau war gut. Den Drive gilt es jetzt zu nutzen.“ Der nächste Kampftag am 14. Mai führt die Oberhausener nach Braunschweig.
